DIE BLM GESCHICHTE

 

Von verträumten Dörfern, begeisterten Motorradfahrern, von Siegen und Niederlagen, von Pleiten und deren Auswirkungen. Die spannende Geschichte von BLM nachstehend liest sich wie ein Abenteuerroman. Um die Slideshow mit den Milestone's der von BLM vertriebenen Produkte zu starten einfach hier klicken: Slideshow BLM Produkte seit 1974

1974 gründen im malerischen Kurort Aflenz die Brüder Ulli, Hans und Georg Leitner die Leitner Motorrad- und Hotel Ges.m.b.H. Außer ihrer ausgeprägten Motorrad-Begeisterung haben die Brüder nichts als die Garage des elterlichen Hotels Hubertushof, die ihnen als Sitz für das große Ziel dient, Importeur von OSSA-Geländesportmotorrädern zu werden. Die Firma besteht aus einer kleinen Werkstätte in der Garage und einem angeschlossenen Teileverkaufsraum.

1975 Die OSSA-Geschäfte laufen gut an und Aflenz bekommt einen Namen in der österreichischen Geländesport-Szene. Das Importprogramm wird erweitert – jetzt werden auch MONTESAs importiert, ebenfalls aus Spanien. Die Fakturierung der Fahrzeuge und der Ersatzteile erfolgt noch händisch und die Fahrzeuge werden auf mühseligen Einkaufstrips unter qualvollen Zoll- und Grenzprozeduren abgewickelt. Aus dieser Zeit gibt es unzählige Episoden und Histörchen, wie den Grenzern diverse Schnippchen geschlagen wurden...

Selbstverständlich glühen die Leitner-Brüder auch selbst bei allen nur erdenklichen Rennen mit und gewinnen unzählige davon. Zu dieser Zeit sind die Rennstätten noch besonders wichtige Verkaufsplätze und wer im Geschäft erfolgreich sein wollte, mußte einfach anwesend sein. So wurden die Freunde und Konkurrenten zur zweiten Familie, während die eigene Familie oft das Nachsehen hatte. Zitat Ulli Leitner: "Muttertag hat´s bei uns nie ´geben, da war immer ein Motocross..."

1977 Der Fleiss bleibt nicht unbelohnt, das Geschäft entwickelt sich gut und Verhandlungen mit einer weiteren Marke – FANTIC – führen letztendlich zu einem weiteren großen Wachstums-Schub. Das breite Verkaufsprogramm der Italiener – mit Mopeds, Kleinmotorrädern und Trial-Motorrädern – und dann noch ein Händlervertrag für BMW-Motorräder machen einen Umzug aus der Hotelgarage endgültig unabwendbar.


Nur 100 m weiter werden die Räumlichkeiten einer ehemaligen Tischlerei bezogen, in denen nun mit Schauraum, Ersatzteillager, Fahrzeugverkauf, Werkstättenraum und einem Büro im ersten Stock endlich eine geräumige Infrastruktur vorhanden ist. Für die Lagerung der Importmotorräder wird eine aufgelassene Sägehalle in Büchsengut angemietet. Da dieser Arbeitsumfang nicht mehr händisch zu bewältigen ist, schnuppert Ulli Leitner erstmals in die EDV – der Anfang einer Begeisterung, die bis heute geblieben ist.

1984 dann der große Quantensprung. Fantic hat sich dermaßen gut entwickelt, dass auch die neuen Räumlichkeiten zu klein geworden sind. Nicht zuletzt der Boom der überragenden "Cabellero" Enduro-Mopeds hat da den Ausschlag gebeben. Die Brüder Leitner entschließen sich zum drastischen Schritt: Umsiedlung des Betriebes von Aflenz nach Bruck/Mur, in einen ehemaligen Eisengroßhandel in der Industriegasse 13 (wo das Unternehmen bis zum Jahr 2002 bleiben wird). "Fantic-Import in großem Stil" war die treibende Motivation. Noch im selben Jahr der großen Investitionen dann die niederschmetternde Nachricht: Fantic geht pleite. Die Firma wird zwar aufgefangen und weitergeführt, erholt sich aber nie mehr richtig. Um das wirtschaftliche Überleben von BLM zu sichern, ist sofortiges Umdenken gefragt. Die Hinzunahme von HONDA und YAMAHA ins Verkaufsprogramm sowie die Entdeckung und Übernahme des Generalimportes des italienischen Herstellers MALAGUTI (Mopeds, Kleinmotorräder und Kindermotorräder) sorgen für den erforderlichen Ausgleich.


Ansonsten bietet das neue Gebäude alle Annehmlichkeiten: eine wesentliche Erweiterung der Verkaufsflächen, große Werkstätte mit 5 Arbeitsplätzen, 2 Etagen für Teiledienst und Bekleidungsshop, neue Büroflächen. Eine deutliche Erleichterung gibt es auch beim Fahrzeugversand, da auch die Motorräder ab nun im Haus gelagert werden können. Mit dem gewissen Flair des "Factory Outlets" ist BLM einmal mehr seiner Zeit voraus.

1985 wird das Lieferprogramm wieder deutlich europäischer. Durch die Hinzunahme der Marken DUCATI, CAGIVA und HUSQVARNA geht das Angebot auch immer stärker in die Breite. Roller, Mopeds, Trialer, Enduros, Motocrosser, Tourenmaschinen und Straßensportler - das gab es schon damals alles bei BLM.

1987 sind die wirtschaftlichen Krisen endlich voll überstanden, Ruhe kann ins Hause BLM einkehren. Mit der Anschaffung einer integrierten EDV-Anlage und dem dazugehörigen (zum Teil für BLM abgeänderten) KfZ-Paket, kann man sich wieder einmal auf Verbesserungen der Infrastruktur konzentrieren. Dank der EDV-Begeisterung des gesamten BLM-Teams werden die Einstiegshürden rasch überwunden, über kurz oder lang ist die EDV aus der BLM-Welt nicht mehr wegzudenken.

1988 starten die "BLM Action Tours" nach Afrika. Die Mission, "zur Hardware die Software zu liefern" – also den Motorradkunden auch tolle Events zu liefern, war von allem Anfang an stark entwickelt, schon seit den Gründungstagen in Form der BLM Fahrsicherheits-Trial-Trainings, wofür sich mit dem Hotel in Aflenz auch hervorragende infrstrukturelle Möglichkeiten boten, die Kunden aus ganz Europa nach Aflenz führten.

1992 Um im verstärkten Einsatz für den Import bei DUCATI, CAGIVA, HUSQVARNA, MALAGUTI und FANTIC nicht den Focus zu verlieren, wird das Direktverkaufs-Programm auf die Marken BMW und KAWASAKI reduziert.

 Die BLM Action Tours starten durch - mit einer wahrhaften Motorrad-Expedition nach Sibirien und bis zu an die Grenzen zur Mongolei.

1994 wird mit PGO eine weitere interessante Importmarke ins Programm aufgenommen. Die taiwanesischen Roller, die ihren Anfang in einer Lizenzfertigung von Piaggio-Produkten genommen haben, finden rasch ihren sicheren Platz im BLM-Portfolio. Eine weitere legendäre Wüstenreise mit 30 (!) Husqvarnas begeistert Händler, Mitarbeiter, Freunde und Presseleute.

1995 sieht ein Wiederaufleben der spanischen Geschäfte. Der Niedergang von Ossa, Bultaco und Montesa hatte seinerzeit nicht nur BLM getroffen, sondern auch viele spanische Händler. Zwei davon warfen die Flinte nichts ins Korn: José Maria Pibernat und Narciso Casas starten eine eigene Trial-Produktion und nennen ihre Firma wie einst ihrem Offroad-Shop: "GAS GAS". BLM wird sofort österreichischer Importeur und löst die Verbindung mit der nur mehr auf kleiner Flamme dahingrundelnden Marke FANTIC endgültig auf.

1996 großer Umbau: die Verkaufsräumlichkeiten werden verbessert, die Büros unter Zuhilfenahme von Containern erweitert und ein strukturiertes Netzwerk wird in den gesamten Betrieb eingezogen. Außerdem wird eine Racingwerkstätte zur Vorbereitung von Rennmotorrädern eingerichtet, aus der heraus unter anderem der Superbiker Andi Meklau unter massiver BLM-Mithilfe seinen Weg bis in die WM findet.

1999 dann wieder ein großer Schnitt: Als letzter der aktiv verbliebenen Brüder weiss Geschäftsführer Ulli Leitner, dass die vielen Herausforderungen der Zukunft (gemeinsamer EU-Markt, neue Technologien, Osterweiterung, immer härteres Business) alleine nicht mehr zu bewältigen sind. Ein Partner wird gesucht und gefunden: über Vermittlung des langjährigen BLM-Vertrauten Hans Jorda steigt die Wiener KFZ-Dynastie Tarbuk in das Unternehmen ein und hilft so, eine gesunde Basis für die neuen Herausforderungen zu schaffen: Entwicklung von BLM-Filialen, Gang über die Grenzen, Gründung einer Internet-Plattform. Ulli Leitner und Hans Jorda teilen sich nun die Geschäftsführung.


Noch 1999 wird die erste BLM-Filiale Wien (1100 Zur Spinnerin 5) eröffnet – gleichzeitig der größte Ducati-Store Europas. Und die Homepage "www.blm.at" entwickelt sich vom Start weg zu einer der meistbesuchten Motorrad-Treffpunkte im Internet.

2000 sieht den ersten Schritt über die Grenzen: die gute Partnerschaft mit PGO führt dazu, dass die Taiwanesen an BLM nun auch die Bewirtschaftung des vernachlässigten deutschen Marktes übergeben. In Neuss bei Düsseldorf wird daraufhin die erste ausländische BLM-Niederlassung gegründet, mit einer eigenen Mannschaft und dem einzigen Ziel, zu 100% das PGO-Rollergeschäft aufzubauen. In Linz und Salzburg werden weitere BLM-Filialen eröffnet, in denen die Marke Harley-Davidson eine grundlegende Rolle spielt - nun hat BLM auch amerikanisches Schwermetall im Programm!

Der Cagiva-Konzern holt mit MV Agusta eine der traditionellsten italienischen Marken aus dem Schlaf und erweitert die BLM-Palette damit um beeindruckende Rennmotorräder. Die "F4" wird sofort zum Motorrad des Jahres gewählt, der Cagiva-Konzern benennt sich in "MV Agusta Motorcycles SpA" (mit den Marken MV Agusta, Cagiva, Husqvarna) um.

2001 wird der erste Expansionsschritt mit einer weiteren Filiale in St. Pölten abgeschlossen, in der Ducati und Harley Davidson gemeinsam mit Kawasaki beheimatet ist. Die bisherige Geschäftsführung zieht sich zurück und überlässt den Jungen das Ruder.

2002 übersiedelt das Stammhaus Bruck/Mur im Juli in ein neues Gebäude bei Arndorf, gerade einmal 2km vom alten Standort Industriegasse entfernt. Während die Import-Aktivitäten immer stärker in Schwechat zusammenlaufen, kehrt Bruck zu seinen Wurzeln zurück und pflegt als Gas Gas-Zentrum die alte Offroad-Leidenschaft. Mit der Superlight-Trial TXT Pro und der Viertakt-Einspritz-Enduro FSE 400 genau der richtige Zeitpunkt.

2003 Alle BLM-Aktivitäten werden wieder in Bruck konzentriert. Die deutsche März Motorrad Handel GmbH wird neuer Eigentümer von BLM. Als langjähriger Freund unseres Hauses und ehemaliger Ducati-Racer ist der neue Boss Ronald März denkbar willkommen, nicht zuletzt weil er als früherer deutscher Ducati- und amtierender Benelli-Importeur genau das richtige Knowhow mitbringt. Überhaupt weisen Firmengeschichten der Familienbetriebe BLM und März jede Menge Parallelen auf.

2005 Als Generalimporteur für Deutschland (März Motorradhandel) und Österreich wird mit MOTO MORINI eine weitere italienische Traditionsmarke ins Programm aufgenommen. MOTO MORINI produziert seit Jahrzehnten Motoren als Zulieferer für Roller- und Motorradhersteller. Mit der Corsaro 1200, einem von Altmeister Lambertini entwickelten Naked Bike mit bärenstarken V2-Motor, wird nach über fünfzehn Jahren die Wiederauferstehung der Marke MOTO MORINI eingeleitet.

In Bruck an der Mur wird der aufwendig gestaltete Trial-Testparcour in Betrieb genommen. Damit ist BLM der einzige Motorradhändler wo der Kunde legal auf einem Trialgelände die Motorräder probieren kann und den Trialsport erleben kann. Die Sektionen des Parcours begeistern sowohl Einsteiger wie auch ambitionierte Trialfahrer.

2007 ist ein besonderes Jahr für die DUCATI. Mit der 1098, dem Nachfolger der wenig geliebten 999, kommt ein neues Superbike auf den Markt das sofort an den Erfolg der legendären 916 anknüpfen kann. Mit der Hypermotard 1100 erblickt eine neue Modellfamilie im Herbst das Licht der Welt. Eine Mischung aus Sportmotorrad und Supermoto Bike Garantiert Spaß in den Bergen.

Casey Stoner sorgt in diesem Jahr für den größten Erfolg im Motorsport in der langen und sportlich gesehen doch sehr erfolgreichen Geschichte von Ducati. Mit der  Desmosedici GP07 gewinnt er die MotoGP Weltmeisterschaft. Erstmals seit 33 Jahren (Giacomo Agostini - MV Agusta - Weltmeister 1973) kann sich damit ein europäischer Hersteller gegen die Übermacht aus Japan durchsetzen.

2008 Sieg und Niederlage Tür an Tür. Hans Leitner triumphiert mit einer Moto Morini 1200 Scrambler beim legendären Erzberg Rodeo und verweist seine Mitbewerber in der Klasse Zweizylinder klar auf die Plätze. Doch durch die Weltwirtschaftskrise kann die aufstrebende Marke MOTO MORINI die Zielvorgaben nicht erfüllen und die Banken drehen rigeros den Geldhahn ab. MOTO MORINI meldet im September 2008 Insolvenz an. Damit verliert BLM einen wichtigen Geschäftspartner.

2011 Der ehemalige ÖSTERREICH-A1-RING nimmt nach 5 jähriger Pause wieder seinen Betrieb auf. Jetzt unter dem Namen RED BULL RING. Nachdem sich MÄRZ-Motorradhandel in den vergangenen Jahren bereits 10 mal bei der damals auf dem A1-RING ausgetragenen DUCATI SPEED WEEK beteiligt hatte, und dies jedesmal ein Highlight im DUCATI-Jahreskalender darstellte, gab es für Ronald März kein Halten mehr. Ein solches Event muss einfach wieder auf dem neuen / alten Ring stattfinden, was zur Entscheidung führt dieses Wagnis einzugehen. Damit waren die DUCATI SPEED DAYS geboren. Einem Event, bei dem es natürlich um Racing und schnelle Rundenzeiten geht, viel mehr aber darum die internationale DUCATI-Familie wieder am Ring zusammen zu bringen. Das Ergebnis gibt Ronald Recht - mehr als 400 Fahrer aus 6 Nationen pilgern nach Zeltweg und zelebrieren DUCATI in seiner schönsten Weise. Von der Königswelle über die Monster, bis zur 1198R, alle sind dabei. Damit avancierten die DUCATI SPEED DAYS bereits im ersten Jahr zum größten DUCATI-Event Europas.